Stillmythen

Maike Campen – deine MOX-Hebamme – über Stillmythen.

Heute würde ich gern mit fünf typischen Stillmythen aufräumen. Sehr häufig begegnen mir die folgenden Aussagen:

Stillmythen No. 1 – Ich habe nach der Geburt zu wenig Milch

Fast alle Muttis wundern sich und sagen am dritten bis fünften Tag nach Geburt „Ich glaube, ich habe keine oder zu wenig Milch.“ Ich höre auch ganz oft „Da ist noch keine Milch“. Das ist nicht korrekt – es ist tatsächlich immer Milch da. Und zwar die wichtige Vormilch, die schon lange vor Geburt in der Brust für dein Kind gebildet wurde. 

Das ist nicht die Riesenmenge, die man erwartet. Sie passt aber perfekt zur Magengröße deines Kindes und ist auch perfekt auf dein Kind abgestimmt. Das heißt, die Vormilch ist hochkalorisch und genau das, was dein Kind gerade braucht, um über die ersten Tage zu kommen. Die Milchkomposition stimmt sich gefühlt stündlich auf dein Kind neu ab und ist genauso wie sie sein muss. Für den Start ist auf jeden Fall ausreichend Milch vorhanden – mach dir keine Gedanken. 

Stillmythen No. 2 – Stillen ist schmerzhaft

Dass Stillen schmerzhaft sein muss, stimmt so nicht. Natürlich ist es – offen gesprochen – die ersten zehn bis vierzehn Tage häufig harte Arbeit, auf die du dich einstellen kannst. Da läuft es selten rund. 

Wenn du immer wieder wunde Brustwarzen hast, wenn du deutlich über 2 Wochen stark schmerzende Brustwarzen oder Schmerzen beim Saugen hast, dann ist im Stillsystem dringender Optimierungsbedarf. Das kann mehrere Ursachen haben: 

  • ein nicht effektives oder korrektes Saugen bzw. Anlegen
  • schlechte Stillposition 
  • ein fälschlich gewähltes Stillhilfsmittel, wie zum Beispiel ein zu kleines Stillhütchen

All diese Dinge können tatsächlich immer wieder schmerzhafte und wunde Brustwarzen oder Stillprobleme verursachen. Ich will dich ermutigen, dir im Zweifel Hilfe zu holen: es gibt auch in deiner Region Still- und LaktationsberaterInnen.

Es sollte nicht länger als 10-14 Tage dauern, bis das Stillen gut klappt und es nicht mehr wehtut. 

Stillmythen No. 3 – Ich habe grundsätzlich zu wenig Milch

Viele Frauen meinen, insgesamt zu wenig Milch zu haben. Das kann nicht sein. 

Es ist immer ausreichend Milch da und die Milch passt sich auch im weiteren Stillverlauf perfekt auf dein Kind an. Die Milch ist immer so parat wie dein Baby das gerade braucht. 

Und trotzdem: es gibt die Mama, die ohne Probleme Drillinge satt bekommt und die Mama, die Probleme hat, ihren Einling richtig satt zu kriegen, weil er deutlich häufiger trinken möchte, z.B. in einem Wachstumsschub.

Es geht häufig darum, was man erwartet, wie häufig man anlegt und was man denkt, wie ein Stillen abläuft: ob man alle 4 Stunden überlegt, für X Minuten anzulegen – also nach einem Stillplan geht. Oder man stillt nach Bedarf: das kann 12 mal am Tag sein und dann mal einen Tag nur 8 mal. Das ist alles total in Ordnung und hat nichts damit zu tun, dass du zu wenig Milch für dein Kind hast. 

In der Regel hat jede Mama ausreichend Milch, um ihre Kinder satt zu kriegen. Das sollte dich jetzt nicht verunsichern. Es kommt auch immer darauf an, wieviel Speicherkapazität deine Brust hat – also wieviel kann sie für dein Kind im direkten Ansaugen parat haben. Es gibt viele Kleinigkeiten, die du beim Stillen beachten kannst, um es für dich und dein Baby möglichst rund zu machen. An der Milchmenge wird es nicht liegen. 

Stillmythen No. 4 – Bei einer Infektion der Mutter soll man sofort aufhören zu stillen

Mit Infektion ist zum Beispiel ein Magen-Darm-Infekt oder Grippe gemeint. Hier herrscht der Mythos vor, dass die Mama bei Auftreten einer Infektion aufhören soll zu stillen oder gar abstillen soll. Das ist nicht richtig. Wir wissen, dass die Kinder über die Muttermilch sogar geschützt werden – das nennt man Nestschutz. Häufig bekommen die Kinder dadurch nichts. Es ist auch spannend, dass eine Mutter häufig schon Tage vorher infektiös ist, bevor die Erkrankung ausbricht. Die Kinder können normal weiter angelegt werden. Schau wie es dir als Mama geht, dass du gut versorgt bist: Flüssigkeit, Nährstoffe, Energielieferanten. Dann wird dein Kind über dich auch geschützt und weiter gut mit Muttermilch versorgt. 

Stillmythen No. 5 – Über das Abpumpen kann man herausfinden, welche Milchmenge zur Verfügung steht

Das stimmt auch so nicht. Viele Mamis bekommen über die Pumpe deutlich weniger Milch, als wenn sie ihr Kind anlegen. Das liegt daran, dass die Hormone fehlen, die man bildet, wenn man sein Kind an der Brust hat. Du siehst dein Kind, hast den Speichelübertrag, du bist im Stillakt und der hilft tatsächlich, dass du deutlich mehr Milch zum Kind schießt als wenn du einfach nur an der Pumpe sitzt und diesen rein mechanischen Akt durchführst. 

Ich hoffe, das hilft dir. Lass dich von Stillmythen nicht verunsichern. Hol dir im Zweifel professionelle Unterstützung beim Stillen. 

Alles Liebe deine Maike von MOX

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